Bezugsrahmen für Wohnbereichskonzeptionen für Menschen
mit Demenz
Lebensqualität in der
stationären Versorgung
In den Rahmenempfehlungen zum Umgang mit
herausforderndem Verhalten
bei Menschen mit Demenz (BMG 2006) wird dem
Normalisierungsprinzip,
das heißt der Abkehr von der Betrachtung der
BewohnerInnen als „Objekt der
Fürsorge“, ein besonderer Stellenwert zugeordnet. Im
Normalisierungsprinzip
wird die empfundene Lebensqualität von Menschen ohne
Einschränkungen
zugrunde gelegt und als Maßstab genutzt. Dabei muss
natürlich berücksichtigt
werden, dass Menschen mit Demenz dies nicht mehr aus
eigener Kraft
erreichen können.
Normalisierung für Menschen mit Demenz bedeutet
Selbstbestimmung,
Autonomie und das Gefühl, Person sein zu können. Dieses
Prinzip fördert die
Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten der
BewohnerInnen, eröffnet Wahlmöglichkeiten und die
Mitsprache bei Entscheidungsprozessen. Kernelement
ist der Beziehungsprozess zwischen Pflegenden und
BewohnerInnen, der als Basis
die partnerschaftliche Kommunikationsform voraussetzt.
Eine Orientierung an der Normalität erzeugt in
stationärer Versorgung ein Spannungsfeld, aus denen sich
unterschiedliche Handlungsfelder für Pflege und
Betreuung ergeben. Die Aspekte
der Konzeption für die Begleitung und Versorgung von
Menschen mit Demenz
finden in Anlehnung an das KDA-Lebensqualitätsmodell
eine Systematisierung.
Dieses Modell (Michell-Auli 2010) konzentriert sich auf
die spezifischen Bedarfslagen älterer Menschen.
Internationale Studien liefern die Grundlage von
Handlungs- bzw. Lebensbereichen, die für eine gute
Begleitung älterer Menschen unabdingbar sind.
(Abbildung 1)
Lebensqualität aus Sicht der Pflege beinhaltet sowohl
objektive als auch subjektive Faktoren. Um zufrieden zu
sein und das eigene Leben als qualitätsvoll zu
bezeichnen, ist es für das Individuum wichtig, den
Stellenwert der einzelnen Lebensbereiche weitestgehend
selber festlegen zu können. (ICH im Zentrum der
verschiedenen Lebensbereiche)
Die nachstehend aufgeführten Handlungs- bzw.
Lebensbereiche dienen als
Ausdruck konkretisierter Normalität.
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Abbildung 1 in
Anlehnung an KDA Modell zur Lebensqualität |
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